Die Rassekatzen-Ausstellung

    Einleitung und Vorwort

    Ablauf einer Ausstellung

    Warum Katzenausstellungen?

    Bitte an die Besucher

    Punkte und Titel

 

   Einleitung und Vorwort

Betritt man zum ersten Mal als Besucher eine Rassekatzen-Ausstellung , dann ist man doch erstmal ziemlich verwirrt. Alles kommt einem so fremd vor, man versteht eigentlich gar nicht so recht, was hier überhaupt vor sich geht - und warum. Man geht durch die Gänge, bewundert die verschiedenen schönen Tiere und die zum größten Teil sehr liebevoll dekorierten Käfige und dabei werfen sich zwangsläufig Fragen auf. Warum also sperren die Besitzer ihre Katzen den ganzen Tag in einen engen Käfig ein? Hier ein paar Hintergründe über den Sinn von Rassekatzen-Ausstellungen, wozu sie gut sind und was dort überhaupt abläuft.

Katzen, die sich auf Ausstellungen übernervös oder dermaßen ängstlich verhalten, dass sie nicht zum Richten getragen werden können, haben hier wirklich nichts zu suchen. Diese sollten lieber zu Hause bleiben und es sich auf dem Sofa bequem machen. Solche Katzen werden Ausstellungen auf jeden Fall schlecht in Erinnerung behalten. Das ist weder für die Katze, noch für die Besitzer und Besucher ein Vergnügen. Sicherlich sind alle Tiere vom Charakter her verschieden, und gerade auf ihrer ersten Ausstellung sind viele Katzen besonders aufgeregt. Aber gerade Würfe oder Jungtiere gehen mit einer Ausstellung besonders locker um und fühlen sich hier schnell wohl. Katzen die sich frühzeitig an Ausstellungen gewöhnen werden als Erwachsene zu sehr routinierten Ausstellungskatzen. 

 

   Ablauf einer Ausstellung

Es gehört schon eine gehörige Portion Überwindung dazu, wenn man am Wochenende zu oft "unchristlicher" Morgenstunde mit vollgepacktem Auto (das man am Vorabend mit allen nötigen Katzenutensilien beladen hat) und bei jedem erdenklichen Wetter unterwegs ist, um an einer Ausstellung teilzunehmen.

Ist man an der Ausstellungshalle angekommen, muß zuerst der Papierkram erledigt werden. Meldepapiere abholen, Kontrolle der Impfausweise, Tierarztkontrolle auf Gesundheitszustand, dann die Suche nach dem eigenen Käfig (und alles mit dem Gepäck dabei). Der Käfig wird dann zuerst sicherheitshalber desinfiziert und anschließend nach Lust und Laune liebevoll dekoriert, um seinen Katzen den Ausstellungstag so gemütlich wie möglich zu machen.

Nach der gründlichen Einlaßkontrolle
(schließlich will man keine kranken Tiere)
darf man in die Halle.
Wenn man seinen Käfig fertig hat, dann kann man erstmal verschnaufen.

Jetzt hat man meist Zeit in den Katalog zu schauen, sich mit den anderen Ausstellern zu unterhalten, die Fragen der Besucher zu beantworten, mit den Katzen zu spielen und sie zu füttern, sich in der Halle umzusehen oder einfach eine kleine Stärkung zu sich zu nehmen. Dabei sollte man aber darauf achten, dass immer jemand am Käfig ist (oder einer der Nachbarn schnell bescheid geben kann) wenn ein Steward (oft Jugendliche oder Kinder) kommt und einen Zettel mit der Käfignummer und Richternamen bringt. Jetzt geht es los: die Katze aus dem Käfig nehmen, überprüfen ob alles stimmt (sauber, ordentlich,... - eventuell nochmal kämmen, Augen putzen,...) und mit dem Zettel zum Richter. Dieser wird die Katze dann bewerten, ob und in wie weit der Rassestandart erfüllt ist. Ist der Richter zufrieden, vergibt er den erhofften Titelpunkt (dazu später noch mehr). Nun geht es wieder zurück in den Käfig. Meint der Richter eine Katze ist besonders schön, kann man mit einem Sonderpreis, Rassesieg, Best Variety oder gar einer Nominierung für die "Best in Show" überrascht werden (dazu später noch mehr).

Über die Bewertung der Katze fertigt der Richter einen Bericht, den man erhält.
Wenn man einen Wurf mitgebracht hat, dann hat man alle Hände voll zu tun - aber mal ehrlich: sind die nicht süß?

Während im Laufe des Tages die Sonderpreise, Rassesiege und Best Varietys auf der Bühne verliehen werden, beginnt am späten Nachmittag dann die "Best in Show". Die Richter wählen anschließend den Sieger der "Best in Show", die "Best of Best". Zum Schluß wird die schönste Katze der Ausstellung mit dem "Best over All" gekürt. Das sind ganz besonders aufregende Minuten, wenn die Ehrungen auf der Bühne vorgenommen werden. Manch erfreuter Aussteller steht dann zitternd und bangend vor der Bühne und wartet auf die Entscheidung.

Geschafft und herzlichen Glückwunsch zur "Best in Show".
Wird auch meine Katze einen Pokal oder eine Schleife bekommen?
Riesenfreude: Gewonnen!   

Die Ausstellung ist beendet und man erhält seine Urkunde zum Richterbericht überreicht und wenn man "nur" seinen Titelpunkt errungen hat außerdem einen Punktepreis (ein Minipokal, Schleife, Anhänger,...) und verlässt mehr oder weniger zufrieden die Halle. Dabei sollte man nie zuviel erwarten, dann kann man umso weniger enttäuscht werden und über unerwartetes ist die Freude noch viel größer! Mit Katzen und bepacktem Auto (meist noch mit zusätzlich gekauftem Futter, Streu,...) geht es wieder nach Hause.

   Warum Katzenausstellungen?

Für Katzenfreunde ist es die Beste Gelegenheit, sich über die Vielfalt der Katzenrassen so Umfangreich zu informieren. Sonst gibt es eigentlich nirgends die Möglichkeit so viele verschiedene Rassen und Farben hautnah zu bewundern und sich bei den Züchtern umfassend über seine persönlichen Lieblinge zu informieren. Für alle, die aktuell auf der Suche nach einer neuen "Fellnase" sind, haben auf einer Ausstellung die Gelegenheit sich ein Bild von den Züchtern und ihren Tieren zu machen, vielleicht sogar ein Katzenbaby auszusuchen (aber bitte auf keinen Fall gleich mitnehmen!!!). Generell freuen sich die Aussteller, wenn man sie angspricht und sind gerne bereit umfassende Gespräche über ihre Rasse, Haltung, Pflege und Ernährung zu führen. Aber auch wenn Sie bereits eine oder mehrere Katze(n) zu Hause haben lohnt sich der Besuch einer Ausstellung: denn nirgends ist das Katzenangebot so groß und günstig in Bezug auf Spielzeug, Futter, Streu, Kratzbäume, Kuschelhöhlen und sonstigem Zubehör. Vielfach kommt man auch in den Genuß kostenloser Proben, damit man zu Hause in Ruhe ausprobieren kann, ob die Sorte(n) dem eigenen Samtpfötchen überhaupt zusagen.

 

Den ganzen Tag ist auf der Ausstellung was los.

Informativ in jeder Hinsicht.

Welches Futter ist das Beste? 

Welche Streu ist am geignetsten?

Gibt es neue Sorten?

Wo finde ich Kratzbäume?

Oder Spielzeug und Zubehör?

Nirgends ist das Angebot vielfältiger...

...und günstiger!

Die meisten Aussteller haben allerdings noch weitere Gründe, um eine Ausstellung aufzusuchen: Die Zucht-Vereine benötigen als Nachweis der Zuchttauglichkeit eine vorzügliche Bewertung "V" der Zuchtkatze durch einen Richter in der "offenen Klasse". Die Züchter selbst aber haben die Messlatte höher angesetzt - die Zuchtkatze sollte nach Möglichkeit den Titel "Champion" tragen. Für die Züchter ist es außerdem eine sehr gute Gelegenheit die anderen Züchter und ihre Katzen persönlich kennen lernen zu können. Es ist keine Seltenheit, wenn daraus Freundschaften fürs Leben entstehen. Die guten Bewertungen der selbst gezüchteten Tiere seiner Cattery durch die verschiedensten Richter aus dem In- und Ausland sind für den Züchter das Zeichen, das sie sich züchterisch auf dem richtigen Weg befinden und dem Rassestandard voll und ganz entsprechen. Ist man sich bei der Farbbestimmung einer Jungkatze nicht sicher, dann besteht auch auf der Ausstellung die Möglichkeit den/die Richter die Bestimmung der Farbe vornehmen zu lassen. Natürlich ist für die eigene Cattery die Ausstellung ideal zur Steigerung des eigenen Bekanntheitsgrades, also als Marketingmaßnahme oder Werbung in eigener Sache.

   Bitte an die Besucher

  • Die Katzen niemals ohne die ausdrückliche Erlaubnis der Aussteller anfassen oder gar füttern! Dafür gibt es triftige Gründe, denn schnell können eventuell vorhandene Krankheitserreger von einer Katze auf die andere übertragen werden. Also nicht traurig sein, wenn der Aussteller also kein Risiko für seine Katzen eingehen möchte und Ihnen auch auf Nachfrage das Anfassen seiner Tiere nicht erlaubt, das ist zu respektieren. Wenn Sie dazu vor dem Anfassen Ihre Hände desinfizieren sollen, dann tun sie das bitte auch. Das hat nichts mit Misstrauen gegen Sie zu tun, es ist ausschließlich als Sicherheitsmaßnahme für die Gesundheit der Katzen zu betrachten.

  • Wenn Sie Ihre Kindern mit auf die Ausstellung bringen, dann achten Sie bitte unbedingt darauf, dass sie niemals die Finger in die Käfige stecken oder gegen die Käfige schlagen und in der gesamten Ausstellungshalle nicht laufen, rennen, toben oder laut schreien - die Katzen und auch deren Besitzer werden es Ihnen danken! Sind die Käfige durch Folien oder Netze geschützt, diese natürlich nicht hochheben, diese wurden aus gutem Grund zum Schutz der Tiere angebracht.

  • Interessieren Sie sich für eine bestimmte Katze näher, dann sprechen Sie die Besitzer direkt an. Generell freuen sich die Aussteller und sind gerne bereit umfassende Gespräche über ihre Rasse, Haltung, Pflege und Ernährung zu führen und Ihnen auch die Katzen näher zeigen.

  • Auch wenn die Kleinen Minikätzchen alle so niedlich sind, generell gilt: Kaufen Sie wirklich niemals eine Katze direkt aus dem Ausstellungskäfig heraus und nehmen es sofort mit! Gerade die Jungtiere sollten noch einmal Gelegenheit haben, nach einer Ausstellung zurück in ihr gewohntes Heim zurück zu kehren. Außerdem werden gerade Spontankäufe sehr schnell wieder bereut! Ein seriöser Züchter würde sich darauf ohnehin nicht einlassen, er schaut sich das zukünftige Heim der neuen potentiellen Besitzer im allgemeinen persönlich an und entscheidet dann, ob er dem zustimmt.

  • Wenn Sie einem Aussteller begegnen, der mit seiner Katze auf dem Arm (und dann noch mit einem Zettel am Oberteil) durch die Ausstellungshalle wetzt, dann ist er auf dem Weg zum Richter. Seien Sie dann bitte nicht böse, wenn er deshalb gerade überhaupt nicht gesprächig ist und auch nicht begeistert ist, wenn Sie die Katze gerade jetzt anfassen wollen. Bei Interesse an dem Richterprozedere können Sie jederzeit aus gebührendem Abstand zuschauen. Geben Sie dabei den Richtern, Ausstellern und Katzen um die Richtertische herum ausreichend Raum, denn gerade jetzt ist es für alle Beteiligten besonders stressig.

     

       Die Punktevergabe

    Für die Bewertung werden die Katzen in verschiedene Ausstellungsklassen aufgeteilt:

  • Wurf bzw. Kitten (10 Wochen bis sechs Monate)
  • Jungtierklasse (6 bis 10 Monate)
  • Erwachsenenklasse
    Die Erwachsenenklasse wird weiter unterteilt in:
  • Kastrierte und nicht Kastrierte Tiere
    Diese werden wiederum aufgeteilt nach:
  • bislang erreichte Titel
  • Rasse
  • Farbe
  • Geschlecht

    In der jeweiligen Kategorie kann nur eine Katze den begehrten "Titelanwartschaftspunkt" bekommen, die anderen in direkter Konkurrenz angetretenen Tiere gehen dann zwangsläufig leer aus, genauer gesagt sie werden sich mit den danach folgenden Wertungen

  • "Vorzüglich 2"
  • "Vorzüglich 3"
  • und so weiter ...
    vielleicht aber auch nur mit einem
  • "Sehr Gut"
  • "Gut"
  • und so weiter ...
    wohl zufrieden geben müssen.

    Pro Ausstellungstag erkennen wir bis zu zwei Bewertungen pro Katze an. Welche Anzahl an Punkten jeweils zum Erreichen eines bestimmten Titels erforderlich sind können Sie ganz einfach nachlesen im §7 unserer Zuchtrichtlinien! Hier nur soviel dazu, das man bei uns nicht zwingend "Auslandspunkte" sammeln muss. Ersatzweise erkennen wir dafür auch mehrere Inlandspunkte an. Schließlich ist es doch egal und bleibt sich gleich, ob das Tier ins Ausland zum Richter reisen muß oder ob der Richter aus dem Ausland hier nach Deutschland anreist und richtet. Unter dem Strich erspart das außer den unnötigen Reisekosten und der daraus folgenden Umweltentlastung (ob nun 1 Richter anreist oder oft mehrere hundert Aussteller ist ja wohl ein Unterschied) den Katzen unter Tierschutzaspekten doch sehr viele Unannehmlichkeiten! Darüber denkt manch einer wohl nicht nach...

    Die Kriterien zur Bewertung der Katzen durch die Richter sind in den sogenannten "Rasse-Standards" niedergeschrieben. Je höher die Titelanwartschaft oder erreichte Titel der Katze ist, desto mehr Punkte muss sie dem Idealbild näher kommen. Die maximale Punktezahl ist 100, diese teilt sich aber Rassenabhängig unterschiedlich auf nach:

  • Kopf
  • Augen
  • Körper
  • Schwanz
  • Fell
  • Farbe
  • Kondition

    Hat eine Katze bereits einen bestimmten Titel erreicht, darf sie nur noch in der nächst höheren Klasse starten. Ein Champion muss zum Beispiel jetzt um den Titel Internationaler-Champion kämpfen und darf nicht weiter in der Klasse Champion antreten. Bewertungen, die in der falschen Klasse erfolgt sind, sind somit ungültig.

    Aus allen Katzen, die den begehrten "Titelanwartschaftspunkt" erhalten haben, wählen die Richter nun die Show-Sieger. Hier gibt es folgende Prämierungen, die nur für diese Ausstellung gelten:

    B i V
  • Best in Variety
  • Rassesieg
  • Wahl aus den Katzen einer Rasse und Farbe, (Beispiel: alle blauen BKH), unabhängig ob Jungtier/Erwachsen/Kastrat oder welchen Titel er trägt. Bei zahlenmäßig vielen Katzen kann der Verein noch unterteilen (Beispiel: Jungtier/Erwachsen). Der entsprechende Richter der Farbe trifft die Entscheidung. Es müssen allerdings mindestens drei Katzen vertreten sein, wobei man auch bei geringer Anzahl zusammenfassen kann.
    Sonderpreis
    Wahl aus allen Katzen einer Rasse und Farbe, unabhängig ob Jungtier/Erwachsen/Kastrat oder welchen Titel er trägt. Jeder Richter kann eine gewisse Anzahl von Sonderpreisen vergeben, wenn ihm eine Katze besonders gut gefällt. Dies betrifft die Katzen, die nicht mit einem BiV geehrt werden können, weil weniger als 3 Tiere einer Farbe und Rasse anwesend sind. Der Richter ist also überzeugt davon, dass diese Katze ein BiV errungen hätte wenn genügend Konkurrenz angetreten wäre.
    B i S
  • Best in Show
  • Wahl aus den Katzen aller Rassen, abhängig nach Haarkategorien (Kurzhaar, Semilanghaar, Langhaar). Jeder Richter kann dabei je ein Kitten, Jungtier, potentes und kastriertes Tier und je männlich und weiblich "nominieren". Bei zahlenmäßig vielen Katzen kann der Verein die Gruppen noch unterteilen und für eine Rasse eine eigene BiS ausrichten. Es treten nun alle nominierten Katzen in ihrer Gruppe in Konkurrenz gegeneinanader an. Es dürfen nur die Richter mit wählen, die das Examen (Richterlizenz) für die jeweilige Kategorie besitzen. Die Katze, die die meisten Stimmen erhält ist der Sieger in seiner Kategorie und "Best in Show".
    B o B
  • Best of Best
  • Wahl aus den BiS-Katzen der jeweiligen Haarkategorie. Es treten nun einmal alle BiS-Katzen der jeweiligen Haarkategorie ihrer Gruppe in Konkurrenz gegeneinanader an. Es dürfen nur die Richter mit wählen, die das Examen (Richterlizenz) für die jeweilige Kategorie besitzen. Die Katze, die die meisten Stimmen erhält ist der Sieger in seiner Haarkategorie und "Best of Best".
    B o A
  • Best over All
  • Wahl aus den BoB-Katzen. Es treten nun einmal alle BoB-Katzen in Konkurrenz gegeneinanader an. Es dürfen nur die Richter mit wählen, die das Examen (Richterlizenz) für alle Kategorien besitzen (All-Bread). Die Katze, die die meisten Stimmen erhält ist der Sieger der Ausstellung und "Best over All".

    Das war eine Einführung einer Ausstellung, sollten dennoch Fragen unbeantwortet bleiben, geben wir Ihnen gerne Antworten - setzten Sie sich einfach mit uns in Verbindung!

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