Arthritis / Arthrose

Noch vor gut fünfzehn Jahren fand man in der einschlägigen Literatur kaum einen Hinweis, dass Katzen an Arthritis/Arthrose erkranken können. Peter Teichmanns "ABC der Katzenkrankheiten" (1993) enthält zwar ein Kapitel über "Gelenkerkrankungen", hier werden aber vorrangig die Folgen gewaltsamer Einwirkungen behandelt. Roland Bettschart und Birgit Kofler widmen zwar der Arthritis/Arthrose ein eigenes Stichwort im Register ihres Buches "Tiere sanft behandeln" (1997), doch im Text findet man Hunde, Pferde und Meerschweinchen besprochen, nur keine Katzen. Auch in "Katzenkrankheiten erkennen und behandeln" (1996) von "Fernsehdoktor Rolf Spangenberg" ist nur von Rheuma die Rede. Lediglich im zweibändigen Werk "Krankheiten der Katze" von den Professoren Vera Schmidt und Marian Christian Horzinek findet sich bereits 1993 ein Hinweis: "Als chronische Lahmheitsursache sind für die Katze hypertrophierende Kalkeinlagerungen in verschiedenen Gelenken charakteristisch. In Gelenkkapsel und Gelenkrezessus und schließlich um ein oder mehrere Gelenke können umfangreiche kolbenförmige Kalkansammlungen entstehen, welche zur mechanischen Behinderung führen und durch Druck auf die umgebenden Weichteile schmerzende Entzündungen in Gang halten."


Warum die Arthritis/Arthrose der Katze über viele Jahre mehr oder weniger unbeachtet blieb, hat sicher unterschiedlichste Ursachen, von denen eine die komplizierte Diagnose ist, eine andere die Tatsache, dass man Symptome oft als alterstypisch ansah. Erst als in den letzten Jahren deutliche Fortschritte in der Schmerzerkennung und -behandlung bei Katzen gemacht wurden, rückte die Problematik mehr und mehr in den Mittelpunkt des Interesses.


Was ist nun die Arthritis/Arthrose der Katze? Am häufigsten sind die Ellbogen-, Knie- und Hüftgelenke betroffen, oft sogar beidseitig und vor allem bei älteren Tieren. Typisch ist eine Rückbildung des Gelenkknorpels, eine übermäßige Vergrößerung des Knochens an den Gelenkrändern und pathologische Veränderungen im Bereich der Gelenkinnenhäute (Synovialmembranen). Ursachen sind meist sekundäre Gelenkerkrankungen, u.a. entwicklungsbedingte Probleme, zur Instabilität der Gelenke führende äußere Einwirkungen oder Abnutzungserscheinungen. Analog wie beim Hund spielt auch bei der Arthritis/Arthrose der Katze das Gewicht eine große Rolle. Adipositas belastet die Gelenke über Gebühr und kann so zur Krankheitsentstehung beitragen. Speziell bei jüngeren Katzen können Erkrankungen wie die Hüftgelenkdysplasie (Rassedisposition u.a. bei Maine Coon) eine Ursache sein. Trotz fortgeschrittener veterinärmedizinischer Erkenntnisse ist es nach wie vor äußerst schwierig, eine Diagnose zu stellen, kommt es doch vor allem darauf an, vom Katzenbesitzer exakte Hinweise auf die Beschwerden des Tieres zu bekommen, um zweifelsfrei sagen zu können: Arthritis/Arthrose! Und hier tun sich manche Katzenfreunde in ihren Aussagen zum Wohlbefinden ihres Stubentigers etwas schwer, dem Tierarzt das Leben damit nicht gerade erleichternd. Mieze springt nicht mehr so quicklebendig herum wie früher, scheint steifbeiniger durch die Zimmer zu wandern? Altersschwäche heißt dann meist die selbstgestellte Diagnose, gegen die ja sowieso kein "Kraut gewachsen ist". Und da irren die Katzenfreunde gewaltig. Offenheit im Gespräch mit dem Tierarzt kann durchaus der erste Schritt zu einem besseren, schmerzfreieren Leben der Katze sein. Man darf natürlich eines nicht vergessen, im Gegensatz zum Hund sind Katzen wahre Meister im Verbergen von Krankheitsmerkmalen. Sie laufen eben weniger herum, legen sich beim Schlafen etwas anders hin, so dass es eben nicht so weh tut, schlafen nicht mehr auf erhöhten Positionen u.v.m. Auch ein verändertes Kot- und Harnabsetzverhalten kann ein Anzeichen auf Arthritis/Arthrose sein.


Nun steht fest, unser Stubentiger leidet an der Gelenkerkrankung. Was tun? Die Entscheidung trifft in erster Linie der Tierarzt, und sie wird von einem Ziel getragen sein: Die Katze soll künftig ein Leben weitgehendst ohne Schmerzen führen können, ihre Lebensqualität muss sich deutlich verbessern. Natürlich gibt es Fälle, bei denen ein chirurgischer Eingriff zum Erfolg führt, das zu erkennen ist Sache des Tierarztes. Je nachdem, wie groß die Beschwerden sind, können Veränderungen der Haltungsbedingungen schon Linderung bringen: Gepolsterte Lager; Heizdecken; Laufstege damit die Katze nicht mehr so viel springen muss; Futter und Wasser leicht erreichbar platzieren und vieles mehr - alles angetan, das Leben des Stubentigers angenehmer zu gestalten. So kann z.B. GAC Trinkgelatine, ein geschmacksneutrales, an Katzen leicht zu verabreichendes Produkt der grau Spezialtiernahrung, bei Arthrose Linderung bringen. Auch gezielte Schmerztherapien sind durchaus sinnvoll, ebenso wie Physiotherapie und diätetische Behandlung - welches das Mittel der Wahl sein soll, wird der Tierarzt empfehlen und überwachen. Ziel aller Bemühungen muss auf jeden Fall sein, dem erkrankten Tier eine verbesserte Lebensqualität zu bieten.

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