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Die Katze lebt nicht von Fleisch allein
In früheren Zeiten machte man sich die Katzenhaltung vor allem auf dem Lande relativ einfach: Ein tägliches Schälchen Milch (heute ernährungswissenschaftlich verpönt) hielt sie am Hause, alles andere war ihrem Jagdglück überlassen. So problemlos geht es heutzutage natürlich nicht mehr, lebt doch die überwiegende Mehrzahl der Stubentiger nicht mehr im Freien und ist somit darauf angewiesen, was ihr zweibeiniger "Dosenöffner" ihnen in den Futternapf gibt. Da hält die Heimtierindustrie Gott sei Dank eine breite Palette von Katzennahrung bereit, die alles enthält, was Mieze für ihr Wohlbefinden braucht, und das ist eben nicht nur Fleisch allein.


Eine Schlüsselposition nehmen dabei die Mineralstoffe ein, die vor allem durch die Nahrung aufgenommen und im Verdauungstrakt gelöst werden. Durch die Darmwand gelangen sie schließlich in den Körper, wo sie die unterschiedlichsten, teils essentiellen (lebensnotwendigen) Funktionen zu erfüllen haben. Mineralstoff ist natürlich nicht gleich Mineralstoff, es gibt welche, ohne die eine Katze nicht existieren kann, bei anderen löst das Fehlen mehr oder weniger starke Mangelerscheinungen aus oder macht sich erst im Alter bemerkbar. Eine absolut zentrale Rolle spielt im Katzenorganismus Kalzium, das stets im Zusammenhang mit Phosphor genannt werden muss (beim Verhältnis Kalzium zu Phosphor in der Nahrung sollten auf einem Teil Phosphor 1,2 Teile Kalzium kommen). Kalzium ist u.a. für den Aufbau von Knochen und Zähnen und die normale Funktion des Zentralnervensystems nötig, es bestimmt die normale Herzfunktion mit - um nur einiges zu nennen. Daraus ist aber auch ersichtlich, dass es nicht nur von jungen Katzen gebraucht wird, sondern auch von erwachsenen Tieren. Ernährungswissenschaftler halten 200 bis 400 mg Kalzium pro Tier für wachsende und ausgewachsene Katzen für bedarfsdeckend. Wie bei allen lebensnotwendigen Stoffen hat auch beim Kalzium Mutter Natur einen Regelmechanismus eingerichtet, der den Organismus der Katze befähigt, sich sowohl auf ein unterschiedliches Angebot als auch auf wechselnden Bedarf in gewissem Umfang einzustellen. Ziel und Aufgabe ist, alle Gewebe ausreichend zu versorgen und dabei einen normalen Kalziumspiegel im Blut zu gewährleisten. Die Steuerung erfolgt im wesentlichen durch Parathormon, das in den Nebenschilddrüsen gebildet wird und für seine Wirkung Vitamin D braucht und Calcitonin, für dessen Produktion die Schilddrüse verantwortlich ist. Vereinfacht dargestellt sieht der Kreislauf so aus: Kalzium wird aus dem Darmkanal aufgenommen und im Skelett gelagert, aus diesem Speicher wird es nach Bedarf abgerufen und schließlich über den Verdauungstrakt, die Nieren sowie das Gesäuge ausgeschieden. Vitamin D fördert die Mineralisation des Knochengewebes und fördert die Resorption von Kalzium im Dünndarm, greift somit in die Bildung von Kalziumdepots ein. Es hemmt auch die Kalzium- und Phosphorausscheidung.


Kalziumüber- oder -unterversorgung kann für das Tier teils dramatische Folgen haben, die oft erst im höheren Lebensalter auftreten. Deshalb ist der Katzenhalter gut beraten, der seiner Samtpfote industriell gefertigter Nahrung anbietet, die alle lebensnotwendigen Stoffe im richtigen Verhältnis zueinander enthält, so auch die Spurenelemente Arsen, Blei, Chrom, Eisen, Fluor, Jod, Kobalt, Kupfer, Mangan, Molybdän, Nickel, Selen, Silicium, Vanadium und Zink. Davon braucht man teilweise so winzige Mengen, dass man sie selbst gar nicht portionieren kann, und wie gefährlich z.B. eine Überversorgung mit Arsen sein könnte, kann sich sicher jeder ausmalen. Der Bedarf an Spurenelementen ist analog dem der anderen Nährstoffe abhängig vom Energieumsatz der Katze, also ihren Stoffwechselleistungen. Verdauung und Stoffwechsel der Spurenelemente hängen von der Art der Ration, dem mengenmäßigen Verhältnis der Nährstoffe zueinander sowie dem Gehalt an weiteren Begleitstoffen ab. Natürlich haben auch hier Unter- und Überversorgung ernste Konsequenzen, wobei die Katze im allgemeinen gegenüber Ernährungsstörungen empfindlicher reagiert als z. B. der Hund oder der Mensch. Ein Jodmangel kann z.B. zu Haarausfall, gestörtem Kalzium-Stoffwechsel und zur Vergrößerung der Schilddrüse führen, fehlt Zink merkt man das an Haut- und Augenveränderungen, verlangsamtem Wachstum sowie allgemeiner Anfälligkeit. Kupfermangel kann Blässe und Knochenverformungen nach sich ziehen und Eisenmangel äußert sich eventuell in schlechtem Wachstum der Jungtiere und Anfälligkeit gegenüber Infektionen.


Wenden wir uns abschließend bei unserem kleinen Exkurs in die Welt der Mengen- und Spurenelemente Kalium, Magnesium und Natrium zu, die von der Katze ebenfalls mit der Nahrung aufgenommen werden. Im Verdauungstrakt gelöst gelangen auch sie durch die Darmwand in den Körper, also in Blut, Zellen und Gewebe. Nicht benötigte Mineralstoffe werden über den Kot oder den Harn ausgeschieden, bei laktierenden Katzen auch zu einem großen Teil über die Milch. Wieviel Mineralstoffe über die Darmwand aufgenommen werden hängt nicht nur von der angebotenen Menge ab, sondern auch vom mengenmäßigen Verhältnis zueinander. Es gibt - wie übrigens auch Futtermischungen - Mineralstoffe, die sich gegenseitig "behindern" und die Absorption erschweren. Kalium wird u.a. für die Funktion von Muskeln und das Ionengleichgewicht benötigt, bei einem Mangel tritt u.a. verringerte Nahrungsaufnahme, Schwäche und Mattigkeit auf. Magnesium ist für die Funktion zahlreicher Enzyme im Kohlenhydrat- Fett- und Eiweißstoffwechsel wichtig, bei Unterversorgung kann es u.a. zu Muskelschwäche und Bewegungsstörungen, Überregbarkeit und Kämpfen kommen, eine Überversorgung kann die Kalzium-Phosphor-Verdauung beeinträchtigen und zu Durchfällen führen. Natrium ist. U.a. für den Wasserbestand des Organismus und die Erregbarkeit der Muskeln wichtig, extremer Mangel zeigt sich u.a. in häufigem Urinieren, trockener Haut, Unruhe und Lecksucht.


Da die Mineralstoffversorgung vor allem über die Nahrung erfolgt, hat der Katzenhalter eine besonders große Verantwortung, seiner Samtpfote all das in den Futternapf zu geben, was sie für ein artgerechtes Leben braucht. Deshalb sei vor allem Neulingen in der Katzenhaltung empfohlen, sich Rat bei Ernährungsexperten zu holen: Die Mitarbeiter der grau Tiernahrung GmbH stehen mit kompetentem Rat zur Verfügung.

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