Wasser, auch für Katzen ein Lebenselixier

Wer kennt ihn nicht, den Spruch "von der Katzenwäsche" wenn man verschlafen hat. Gemeint ist die "Reinigung im Eilverfahren". Der Erfinder dieses Wortspiels kann kein Katzenliebhaber gewesen sein, sonst wüsste er, wie ausgiebig und gründlich eine "Katzenwäsche" in Wirklichkeit ist. Wilhelm Busch lässt Besuchskater Munzel schlemmen: "Aber Munzels dicker Kopf quält sich in den Sahnetopf…" Ist die Vorliebe der Katzen für Sahne und Milch ebenso eine Mär?


Immerhin: Generationen von Bauernfrauen stellten und stellen tagtäglich den Hofkatzen das obligate Schälchen Milch hin in der besten Absicht, der Mieze etwas Gutes zu tun. Das hat historische Ursachen. Wenn die Bäuerin oder der Bauer früh in den Kuhstall gingen um zu melken, schütteten sie das Vorgemelke entweder in den Gang oder hoben es in einem separaten Gefäß auf. Dabei merkten sie, dass die Hofkatzen kamen und sich gierig bedienten - es schmeckte gut, war fetthaltig und gab - vor allem im Winter - eine gute Ernährung ab. Man darf nun aber nicht vergessen, dass diese Katzen ansonsten kaum zusätzliches Futter bekamen, war es doch ihre Aufgabe, die Mäuseplage in Grenzen zu halten. Denn: Milch ist kein Flüssigkeitsersatz, sondern ein vollwertiges Nahrungsmittel, das zudem sehr fetthaltig ist. Dazu kommt, dass Milch immer Milchzucker enthält. Junge Katzen können diesen mithilfe der in ihren Verdauungssäften enthaltenen Laktase aufspalten und verwerten. Erwachsene Katzen können das nicht mehr, bei ihnen kommt es deshalb oft zu Durchfällen, wenn sie Milch erhalten. Wie so oft liegt auch hier die Wahrheit in der Mitte: Natürlich gibt es auch Stubentiger, die problemlos Milch schlecken, aber fest steht: Unsere Samtpfoten, die entweder mit Fertignahrung oder liebevoll Selbstgekochtem verwöhnt werden, brauchen die zusätzliche Energiequelle Milch nicht.


Ganz anders sieht das mit Wasser aus, ohne das kein Leben möglich ist. Warum ist aber eine regelmäßige Wasserzufuhr lebenswichtig für die Stubentiger? Es sind verschiedene Aufgaben, die Wasser im Katzenkörper erfüllt. Alle Körpersäfte werden durch Wasser erst flüssig; die aufgenommene Nahrung wird zum einen durch die wasserhaltigen Verdauungssäfte dünnbreiig gemacht und ist somit besser zu transportieren, zum anderen hilft Wasser, die verwertbaren Nährstoffe aus der Nahrung zu lösen und aus dem Darm ins Blut zu transportieren. Wasser ist bis in die kleinste Zelle Transportmittel für die Auslöser der chemischen Reaktionen des Stoffwechsels und transportiert auch die Abbaustoffe wieder ab. Das alles ist aber nur mit einem ausgewogenen, gleich bleibenden Wasserbestand im Katzenorganismus möglich - aufgenommenes und abgegebenes Wasser müssen sich die Waage halten. Ein ausgewachsener Katzenkörper besteht zu 60 bis 75 % aus Wasser, bei Jungkatzen liegt die Prozentzahl sogar noch höher, im zunehmenden Alter nimmt sie ab. Natürlich ist das Wasser unterschiedlich im Körper verteilt, am wenigsten befindet sich in den Knochen.


Ihren Wasserbedarf deckt die Katze vor allem durch Trinkwasser sowie die in der Nahrung enthaltene Feuchtigkeit. Zu dem so aufgenommenen Wasser kommt im Verdauungstrakt noch Wasser aus den Verdauungssäften. Ist der Verdauungsvorgang beendet, wird dieses Wasser zurückgewonnen, gereinigt, zum Anfang des Verdauungsweges transportiert und erneut der Nahrung beigemischt. Im Grunde muss die Katze nur soviel Wasser ihrem Körper zuführen, wie sie braucht, um Abbauprodukte des Stoffwechsels über die Nieren und die Blase bzw. unverdauliche Nahrungsbestandteile über den Kot auszuscheiden, bzw. das mit der Ausatmungsluft abgegebene Wasser zu ersetzen. Der durchschnittliche Tagesbedarf einer Katze liegt bei normaler feuchter Nahrung bei etwa 60 bis 80 ml zusätzlicher Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht (für schlanke Katzen gilt dabei der niedrigere Wert). Zu beachten ist dabei, dass auch nachts getrunken wird. Verschiedene Faktoren bestimmen die Menge, die getrunken wird, dazu gehören das Klima; was gefüttert wird; der Gesundheitszustand und das Alter bzw. die Stoffwechselaktivität.


Frisst die Katze viel, braucht sie auch viel Wasser, um die Futtermenge zu verarbeiten und die Endprodukte auszuscheiden. Ebenso haben Katzen im Wachstum und während der Säugeperiode einen erhöhten Wasserbedarf. Warum die Art des Futters ein Faktor für die aufzunehmende Wassermenge ist, liegt eigentlich auf der Hand: Enthält die Nahrung wenig Feuchtigkeit (z.B. Trockenfutter), muss die Katze mehr trinken. Klimatische Bedingungen machen den Samtpfoten weniger zu schaffen, sie können z.B. auch bei hohen Temperaturen mit ihrem Wasservorrat gut haushalten. So gibt die Katze bei erhöhter Atemfrequenz nur etwa 10 Prozent Feuchtigkeit ab. Um sich zusätzliche Kühlung zu verschaffen leckt die Katze verstärkt ihr Fell, wobei sie aber wenig Speichel abgibt, also mit wenig Flüssigkeit einen guten Kühleffekt erreicht. Schließlich spielt beim Wasserbedarf noch der Gesundheitszustand eine Rolle. Fieber, Blutverlust oder Durchfall - alles Beeinträchtigungen, die mit erhöhtem Flüssigkeitsverlust einhergehen. Egal wodurch bedingt, die Katze muss jeglichen Flüssigkeitsverlust ausgleichen, um sich wohlzufühlen. Auf der sicheren Seite ist der Katzenbesitzer, der seinen Samtpfoten ständig frisches Trinkwasser bereitstellt.


Schon allein aus der Aufzählung der Faktoren, die den Wasserbedarf der Katze maßgeblich bestimmen ist ersichtlich, wie kompliziert die Zusammenhänge sind, und wie schnell der Wasserhaushalt des Katzenorganismus aus dem Gleichgewicht geraten kann, also entweder der Wasseranteil im Körper zu hoch oder zu niedrig ist. Wassermangel versucht der Körper erst einmal mit eigenen Mitteln auszugleichen, indem zum einen die Wasserauscheidung reduziert, zum anderen Flüssigkeit aus Haut und Muskulatur entnommen wird. Bei extremer Knappheit verringert sich dann die Blutmenge und ganz zum Schluss wird dann der Wasseranteil in der Leber angegriffen. Ein deutliches Zeichen von Wassermangel ist, wenn die Haut nicht mehr elastisch ist. Übersteigt der Verlust 15%, stirbt das Tier meist. Wassermangel ist für Katzen weitaus gefährlicher als Nahrungsmangel. Dabei ist besonders zu beachten, dass die Katze geringe Flüssigkeitsverluste nicht wie andere Tiere durch Trinken sofort ausgleichen kann. Das ist besonders bei Durchfallerkrankungen zu beachten.


Es wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, kann aber sicher nicht oft genug gesagt werden, das für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt der Katze die Ernährung eine Schlüsselrolle hat. Sie muss in jeder Hinsicht ausgewogen sein. Das Fazit lautet demnach: Eine gute Katzennahrung und sauberes frisches Wasser reichen absolut aus, um das Wohlbefinden von Mieze zu sichern.

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