Initiative gegen Schwarzzucht

Viele Katzenkäufer stellen sich die Frage "Geht es nicht auch billiger?"

Ja, es geht auch billiger, aber...
In fast jeder Zeitung kann man täglich Anzeigen lesen wie: "Kartäuser, 8 Wochen, 200,- Euro zu verkaufen". Die Kitten sind in diesem Alter noch nicht einmal geimpft und wissen gar nicht was ein Tierarzt ist, die Haltung und der Gesundheitszustand der Elterntiere läßt dement- sprechend auch zu wünschen übrig.

Papiere gibt es natürlich keine - "...dann sind sie ja so teuer..." heißt es ( bei uns im NCC kostet z.B. eine Ahnentafel zwischen 13 und 14 Euro !!!) "...und da wird man sie ja nicht los..." wird einem aufgetischt. Katzen mit Papieren kosten angeblich "weit über 1000,- Euro" wird nun dem ahnungslosen Laien vorgeflunkert, "ist ja viel zu teuer! Aber ja, sie sind natürlich reinrassig", die Eltern haben angeblich Papiere. Wenn Sie diese dann sehen wollen, kann man sie vielleicht grad nicht finden oder aber sie sind gar gefälscht, und nicht zum ersten mal entpuppen sich die angeblich versprochenen Papiere nur als Impfausweis (und oft ist der ja nicht mal vorhanden). Sind wirklich Papiere von einem seriösen Verein vorhanden, merken Sie sich den Namen des ausstellenden Vereines, der Katze und des Züchters, um die Angaben nachzuprüfen! Mit Sicherheit weiß der damalige Züchter nicht das seine Katzen, seinerzeit als Liebhabertier abgegeben, für eine Schwarzzucht mißbraucht werden, was eindeutig Betrug ist! Die vorhandene Ahnentafel zu einer Katze ist auch noch lange keine Zuchterlaubnis des Züchters, deshalb empfehlen wir bei Liebhabertieren den Stempel auf dem Stammbaum "Nicht zur Zucht zugelassen" um Missverständnisse auszuschliessen!

Fazit: Tatsache ist ganz einfach, daß Sie eben NICHT wissen können, ob eine Katze ohne Papiere wirklich reinrassig ist!

Wenn der Vermehrer, denn Züchter kann man das wirklich nicht mehr nennen, schon kein Geld für die Grundimmunisierung übrig hat und die Kleinen so schnell wie möglich loswerden will (schon mit unverantwortlichen 8 Wochen!!!), glauben Sie dann die Kätzchen haben hochwertiges Futter oder gar Liebe bekommen? Toller Witz, natürlich Fehlanzeige!

Interessant ist doch, warum "züchtet" jemand, wenn er nicht gewillt ist, sich an die Regeln eines Vereins, sprich Zucht- und Haltungsrichtlinien zum Wohle der Tiere, zu richten?
Wofür zahlen Sie dann Ihre 200,- Euro?
Der Vermehrer hat nichts außer etwas Billigfutter oder Küchenabfälle in die Tiere investiert - das ganze dient nur allein der Profitgier, mit Tierliebe hat das überhaupt nichts zu tun - Ihre 200,- Euro sind für ihn praktisch ein Nettogewinn! Nur wer billigst "produziert" kann auch billig verkaufen! Und den Preis zahlt dabei das arme Tier! Und letztendlich auch SIE, der Käufer, welcher erst zu spät entdeckt, daß sein Schützling komplett verhaltensgestört, menschenscheu und womöglich krank ist.

Sie erwerben bei diesen "Vermehrern" auf keinen Fall eine Rassekatze!
Bestenfalls sieht sie auf den ersten Blick vielleicht aus wie eine. Aber sie wird nie eine sein.

Und: was kann man schon erwarten, wenn schon der Rassename oder die Farbe in der Annonce falsch geschrieben ist?

Unterstützen Sie solche "Vermehrer" nicht! Sie sparen an der völlig falschen Stelle! Im Tierheim gibt es übrigens auch immer mal wieder eine Rassekatze oder ein "lookalike". Holen Sie sich dann doch dort Ihr Tier - es ist günstig, tierärztlich versorgt und Sie tun noch was für den Tierschutz!



Was macht den Preis einer Rassekatze aus?

Ein seriöser Züchter ist in einem Verein wie z.B. unserem registriert. Damit kann er alle kostenpflichtigen Leistungen des Vereins in Anspruch nehmen, wie Besuch der Ausstellungen, Stammbaumerstellung etc. Als Mitglied muss er dafür z.B. bei uns einen jährlichen Beitrag zahlen von 45,- Euro.

Die meisten Züchter besuchen mehr oder minder regelmäßig mit ihren schönsten Tieren internationale Ausstellungen, um die Schönheit und Zuchttauglichkeit der Tiere bestätigen zu lassen und Championats-Titel, die später in den Stammbäumen eingetragen werden, zu erringen. Schließlich sollten, vorausgesetzt die Tiere sind gesund, nur die besten und attraktivsten Tiere aus den verschiedensten Linien miteinander verpaart werden, um gesundheitlich und optisch hervorragende Jungtiere zu bekommen.
Doch auch Ausstellungen kosten Geld: Für jedes Tier muss pro Käfig und Tag eine Gebühr, bei uns z.B. 21,00 Euro bezahlt werden. Hinzu kommen natürlich noch wenigstens die Kosten für die Anreise und ggf. Übernachtung. Je weiter also eine Ausstellung entfernt ist, desto teuer wird es. Und für den Titelgewinn in den s.g. höheren Klassen wie "Internationaler Champion", "Großer Internationaler Champion", "Europa-Champion" oder gar "Welt-Champion" müssen zahlreiche Aus- oder Ersatzweise noch mehr Inlandspunkte errungen werden.
Fazit: Je höher der Titel, desto mehr wurde in Ausstellungsbesuche der Katze investiert. Schafft man sich ein Zuchttier an, so ist dies in der Regel nochmal über 1/3 teurer als ein Liebhabertier.

Vor dem ersten Wurf muss ein Zwingername registriert werden. Der Zwingername ist quasi der Familienname der Tiere, die im Besitz des Züchters geboren werden. Anhand dieses Namens kann man auch noch Jahre später den jeweiligen Züchter herausfinden. Um dies zu gewährleisten muss der Zwingername registriert werden. Die Registrierung des Zwingernamens kostet ebenfalls Geld, nämlich bei uns 20,00 Euro.

Jungtiere werden von seriösen Züchtern grundsätzlich mehrmals entwurmt und geimpft (mindestens gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche) abgegeben. Das bedeutet natürlich Kosten für mehrfache Tierarztbesuche und Medikamente. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die erwachsenen Zuchttiere. Sie müssen sowohl für die Verpaarung als auch für Ausstellungsbesuche jederzeit vollständigen Impfschutz (zusätzlich noch gegen Tollwut, Leucose, Pilz, ... ) und meist eine Registrierung per Mikrochip aufweisen. Wird ein Wurf zur Ausstellung mitgebracht, muß sogar wenige Tage vor Ausstellungsbeginn der Amtstierarzt aufgesucht werden und eine Bescheinigung mitgebracht werden. Das alles wird auf Ausstellungen von Tierärzten überprüft und muss ggf. bei Beantragung der Stammbäume für Jungtiere über den Impfpass nachgewiesen werden. Kosten hierfür pro Tier: jährlich ca. 80,- bis 150,- Euro. Nicht eingerechnet sind z.B. Schallung gegen HCM, Audiometrie, usw.

Die Eingangs erwähnten Ausstellungen dienen natürlich auch dazu, Kontakte zu anderen Züchtern und Liebhabern der gleichen Rasse zu knüpfen und auch in Frage kommende Katzen für die Verpaarung der eigenen Tiere zu finden. Ist der ideale Partner zur Verpaarung gefunden und die Besitzer von Kätzin und Kater sich einig, wird im Normalfall die Kätzin zum Kater gebracht. Und nur in den selteneren Fällen, wohnt dieser "gleich um die Ecke". Hier werden durchaus Fahrten von mehreren hundert Kilometern mit den Tieren unternommen, folglich fallen Reise- und Übernachtungskosten für meist je 2 Fahrten hin und zurück an, da die Kätzin einige Tage und Nächte mit dem Kater gemeinsam verbringen sollte. Weiterhin fallen in diesem Zusammenhang meist noch Kosten für tierärztliche Tests an, die im Vorfeld von beiden Besitzern gefordert werden. Kosten für solche Test (FeLV/FIP, Leukose) liegen auch bei ca. 80,- Euro pro Tier. Na, und die Deckung kostet ebenfalls etwa 300,- bis 800,- Euro (je nachdem wie selten die Rasse/Farbe ist und nach der Höhe des errungenen Titels) - unabhängig, ob der Wurf aus 2 oder 6 Jungtieren besteht...

Sind die Katzenbabys auf der Welt muß innerhalb der ersten Lebenswochen eine Wurfabnahme durch den Zuchtwart des Vereines erfolgen und die erforderlichen Stammbäume beantragt werden. Dieser Service des Vereins kostet ebenfalls pro Tier eines Wurfes bei uns 13,- bis 14,- Euro.

Für den Wurf ist natürlich eine adäquate Unterkunft bereitszustellen: eine Wurfkiste, Kosten ab 100 Euro aufwärts. Ein Geburtsset und ein späterer, gesicherter Auslaufbereich und Kratzmöbel gehören natürlich genauso dazu wie anfangs hochwertige Ersatz-Katzenmilch zum zufüttern. Die Jungtiere werden allmählich z.B. mit Babynahrung (Brei und Flocken) auf feste Nahrung (Nass- und Trockenfutter, wir reden hier auch nicht von irgendwelcher "Supermarkt-Billigware" sondern von namhafter Premiumware für um die 10 Euro pro kg) umgestellt (etwa ab der vierten Lebenswoche), dann kommen auch noch ordentlich Futterkosten hinzu. Ein Jungtier wird meist anfangs mit spezieller Kittennahrung gefüttert, die ebenfalls wieder etwas teurer als normales Nass- und/oder Trockenfutter ist. Und Katzenbabys sind immer hungrig...

Bei all diesen "normalen" Vorgängen ist noch nicht berücksichtigt, dass in jedem Katzenhaushalt auch mal ein Tier erkrankt. Glücklicherweise handelt es sich meistens zwar nicht um ernsthafte Krankheiten, aber was ein Tier hat, haben schnell auch mehrere. Und in Züchterhaushalten leben naturgemäß keine Einzeltiere, sondern oft noch neben den aktuellen Zuchttieren und Babys auch Kastraten. Aber Tierärzte und Medikamente sind teuer! Es gibt kaum einen Züchter, der nicht mal eine Durchfallerkrankung, die Folgen einer Rangelei unter den Tieren oder auch nur ein Unwohlsein bei seiner Katze behandeln lassen musste. In nicht seltenen Fällen muss auch der Tierarzt bei der Geburt eingreifen oder gar einen Kaiserschnitt (Kosten ab ca. 350,- Euro) vornehmen, und dann droht oft noch der Verlust von Muttertier und/oder des gesamten Wurfes!

Ältere Tiere werden meist kastriert, um unerwünschte Nachkommen zu verhindern, da seriöse Züchter nur mit gesunden Tieren bis zu einem gewissen Alter züchten. Kosten der Kastration beim Kater betragen ab 30,- Euro, bei der Kätzin ab 150,- Euro, und auch hier können immer mal wieder Komplikationen auftreten, die sich schnell recht umfangreich auf den Geldbeutel auswirken können.

Fakt ist also: Wer SERIÖS Katzen züchtet und verkauft, hat eine ganze Reihe von festen und variablen Kosten, so dass er seine Jungtiere nicht nur "für ein paar Euro" abgeben kann. So kann zumindest ein Teil der Kosten gedeckt werden. Katzen züchten ist ein Hobby und in den Größenordnungen, die wir Mitglieder in den Richtlinien verankert haben, gar nicht "zum reich werden" geeignet. Zum Wohle unserer Tiere wird die gezielte Zucht unter den bestmöglichen Voraussetzungen betrieben, wozu zum Beispiel auch das Verbot der Käfighaltung gehört. Wir lieben unsere Tiere und wünschen uns für sie liebevolle Paten, die auch einen fairen Preis zum Wohle der geliebten Rassekatzen zu zahlen bereit sind.

Leider werden immer öfter augenscheinlich billige Tiere, von "Massen- oder Schwarzzüchtern" ohne Papiere aus Zeitungsanzeigen oder gar dem benachbarten Ausland mit versteckten Krankheiten, durch häufige Tierarztbesuche schnell zur absoluten Kostenfalle. (siehe oben!)

Sie möchten doch sicher nur ein möglichst gesundes Tier Ihrer Wunschrasse bei sich aufnehmen, welches die besten Vorraussetzungen dazu mitbringt, oder?

Deshalb bitten wir Sie um Ihre Unterstützung im Kampf gegen den Mißbrauch von Katzen durch Schwarzzüchter, Vermehrer und Tierquäler!

Ihr Team vom NCC

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